Der “Battiloro”
Mit dem Aufstieg des Handelsadels nahmen die “batifogia” immer größeren Stellenwert ein, sodass sie sich schließlich sich zu einer Zunft zusammenschlossen.
Diese gewährte einerseits Absicherung dank eines protektionistischen Systems und setzte andererseits strenge Strafen für Zuwiderhandelnde und Betrüger fest. Zu Napoleons Zeiten kam es zu einem drastischen Umschwung der Situation, als zeitgleich mit dem Frieden von Campoformido auch diese edle Kunst der Bearbeitung wertvoller Metalle einen Niedergang erlebte. Und so herrschte schließlich Stille in den „calli“ (den Gassen bzw. Straßen) Venedigs, in denen einst die rhythmischen Schläge des Hammers widerhallten.
Erst 1926 wird die Produktion nach traditionellen Verfahren in dem prächtigen Palast in Cannaregio 5182, der auch den Maler Tiziano Vecellio beherbergte, wieder aufgenommen. Hier bereitet man die mit Gips eingestäubten Papierblätter vor, die der Trennung der Goldquadrate dienen (Blättchen von 50 mm), welche in einem schalldichten Raum für zirka zwei Stunden mit Hammerschlägen bearbeitet werden. Nun werden die Blättchen zu regelmäßigen Formen zugeschnitten, eventuelle Lücken geschlossen und Bücher zu je 25 Goldblättern angefertigt. Dazu werden angesichts der Empfindlichkeit der Artefakte Pinzetten sowie allergrößte Sorgfalt angewandt. Das Ergebnis der Arbeit des Goldschlägers sind Gold und Silber in Blattform.