Ca’ Zenobio
Sollte es während einer Fototour vorkommen, dass diese Tür offen steht, lohnt sich ein Besuch im Inneren.
Der Palast auf den stillen Rio dei Carmini blickt. Die Lage des Palastes kennzeichnet eine im Laufe der Zeit unverändert gebliebene heitere Vertrautheit.
Ca’ Zenobio wurde gegen Ende des 17. Jahrhunderts auf dem Areal des gotischen Palazzo Morosini erbaut. Da es recht wenige zeitgenössische Paläste mit einem ähnlich breitgelagerten Baukörper gibt, ist der Palazzo Zenobio eines der wichtigsten Gebäude des späten venezianischen Barock. Auch die Ausstattung der Innenräume ist bemerkenswert.
Die Zenobio, deren Name der Palazzo trägt, ließen das Gebäude, so wie es sich heute noch zeigt, nach dem Entwurf des Architekten Antonio Gaspari erbauen. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts blieb der Palast im Besitz de Familie.
Die Zenobio waren sehr wohlhabende Großgrundbesitzer, die seit Mitte des 15. Jahrhunderts in Verona ansässig waren. In der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts hatten sie ihr Vermögen um einiges vergrößert. So fiel es Pietro Zenobio auch nicht schwer, als die Republik Venedig im Jahre 1645 zur Finanzierung des Kreta-Krieges gegen Zahlung von 100.000 Dukaten den Zugang zur venezianischen Aristokratie öffnete, den erforderlichen Betrag unverzüglich zu entrichten. 1646 wer Pietro Patrizier von San Marco „con posteri in perpetuo“. Ein paar Jahre später erwarben die Zenobio von Erzherzog Ferdinand Karl, Graf von Tirol, den Grafentitel, nachdem sie bereits in die vier Burgen von Monreale, Salorno, Enna und Caldivo in Tirol investiert hatten.
Die Familie lebte zunächst weiterhin in Verona. Erst nach der Vermählung einer Enkelin Pietros, Margherita, mit einem Mitglied der Familie Donà erwarben die Zenobio von Marco und Tommaso Corner große Liegenschaften in Este und den gotischen Palast von Elena Morosini. Dies war nur der Beginn für viele weiter Immobilienkäufe in der Lagunenstadt. Anfang der achtziger Jahre des 17. Jahrhunderts begann der Bau des Palazzo Zenobio, den Verità Zenobio und ihr jüngerer Bruder Pietro dem Schüler Baldassarre Longenas, Antonio Gaspari, Anvertrauten.
Gaspari entwarf ein für Venedig ungewöhnliches Gebäude mit einer breitgelagerten Fassade aus istrischem Marmor zum Kanal und mit zwei Flügeln, die den Garten begrenzen. Im 18. Jahrhundert wurde im Garten ein von Tommaso Temanza entworfener Pavillon errichtet, den die Zenobio als Archiv und Hausbibliothek nutzen.